Die Dissertation untersucht die Rückgriffsansprüche von AHV und IV in Haftpflichtfällen. Der Bündner Jurist legt eine gut ­lesbare, inhaltlich überzeugende Auseinandersetzung mit ungelösten Fragen beim ­Regress vor. Er zeigt, dass das Bundesgericht falsch lag, als es den ­Regress für Gutachtens­kosten zuliess: Regressierbar sind gesetzliche Leistungen, keine Abklärungskosten. 

Dolf kritisiert, dass das Arbeitgeberprivileg auch bei Nicht­berufs­unfällen gilt, und schlägt vor, es von der Beitragspflicht abhängig zu machen. Bei Nichtberufsunfällen entfiele es mangels Prämienzahlung durch den Arbeitgeber. Als kongruent und regressierbar ­seien die gesamten Hinterlassenenrenten anzuerkennen, für ein Aufsplitten in einen erwerblichen und einen nichterwerblichen Teil gebe es keine Begründung. 

Bewertung: 

Spannende Lektüre, nicht bloss für Regressspezialisten. 

Sozialversicherungsrecht
Remo Dolf 
Das Rückgriffsrecht der AHV/IV unter Berücksichtigung ­besonderer Durchsetzungs­fragen 
Schulthess, Zürich 2016, 
350 Seiten, Fr. 78.–