Über die vergangenen Jahre ist die Zahl der Asylgesuche massiv gesunken. 2015 ersuchten 35 562 Personen erstmals in der Schweiz um Asyl. 2019 waren es laut Staatssekretariat für Migra­tion noch 8923. Das Coronajahr 2020 verzeichnete mit 6812 Anträgen den tiefsten Stand seit über 25 Jahren. Auch im laufenden Jahr ist die Zahl der Asylanträge tief.

Im Verhältnis zu den Nachbarländern hatte die Schweiz geringfügig weniger Asylgesuche zu bearbeiten. Das zeigen Zahlen des statistischen Amts der EU. 2020 baten in der Schweiz auf 1000 Einwohner 1,13 Per­sonen erstmals um Asyl. In Deutschland lag die Zahl bei 1,23, in Frankreich bei 1,22, in Österreich bei 1,45 und in Italien bei nur 0,35 Asylgesuchen pro 1000 Einwohner.

Seit 2013 versucht sich das Staatssekretariat im sogenannten Resettlement. Vom UNHCR als besonders schutzbedürftig beurteilte Flüchtlinge dürfen direkt aus Krisengebieten in die Schweiz einreisen und erhalten Asyl. Der Bundesrat beschloss im Mai, in den nächsten Jahren durchschnittlich bis zu 800 Personen so aufzu­nehmen.