Gekaufte Doktoren – unter diesen Titel stellte die «Rundschau» von TV-SRF Anfang Jahr einen Beitrag zum Ghostwriting. Immer mehr Studenten würden für fremde Hilfe bezahlen. Laut einer Ghost­writing-Agentur seien 2015 rund 200 Aufträge von Studenten in der Schweiz eingegangen. Kostenpunkt: bis 4000 Franken pro Arbeit. Besonders gefragt: Rechts- und Wirtschaftswissenschaften. 

plädoyer wollte von den juristischen Fakultäten in der Deutschschweiz wissen, ob bereits Ghostwriter aufgeflogen sind. Das Ergebnis: An keiner Uni wurde bisher ein solcher Fall entdeckt. Mat­thias Geering von der Uni Basel: «Unsere Studiendekane schätzen die Vorkommnisse von Ghostwriting mehrheitlich als gering ein». Stefan Bosshart von der Uni Luzern: «Wir leiten umgehend eine interne Untersuchung ein und erstatten Strafanzeige, falls sich konkrete Anhaltspunkte ergeben.» Gian-Andri Casutt, Kommunikationsleiter der Uni Freiburg weist darauf hin, dass «unentdecktes Fehlverhalten von Studierenden nie auszuschliessen ist». Die Konsequenzen wiegen an allen Hochschulen schwer: Sie ­reichen bis zu einem definitiven Ausschluss vom Studium – bei ­Absolventen bis zur Aberkennung des Titels.