Diese Dissertation zeigt die systematische Einordnung der Überschuldungsanzeige bis hin zu den geplanten Neuerungen. Sie klärt die Abgrenzung zwischen den von Juristen oftmals nicht ganz genau verwendeten Begriffen wie Kapitalverlust, Bilanzverlust und Überschuldung. Erörtert wird auch das pflichtgemässe Vorgehen bei der Überprüfung der Überschuldung.

Etwas wenig Beachtung findet die in der Praxis oft zentrale Frage, ob und wann ein Verwaltungsrat die begründete Besorgnis einer Überschuldung haben müsste. Die Praxis zeigt, dass oft jede Besorgnis verdrängt und schon gar nicht pflichtgemäss protokolliert wird. Dadurch ist es geschädigten Gläubigern kaum möglich, ihre Verantwortlichkeitsansprüche zu begründen.

Bewertung: Eine gerade auch für prozessierende Praktiker ­interessante Dissertation zu einem aktuellem Thema.

Stefan Wirz
Die Überschuldungsanzeige als Pflicht und ­Pflichtverletzung
Basler Studien zur Rechts­wissenschaft, Band 119,
Helbing ­Lichtenhahn, Basel 2015, 241 Seiten, Fr. 64.–