Die geltenden Strafsanktionen im schweizerischen Kartellrecht gegen natürliche Personen sind toter Buchstabe, denn sie wurden bis dato noch gar nie angewendet. Grund dafür ist, dass sie auf dem Konzept der indirekten Sanktionierbarkeit natürlicher Personen und damit der An­knüpfung an den Verstoss gegen einen vorgängig rechts­kräftig festgestellten Sachverhalt ­basieren. 

Der Versuch einer Revision dieser Strafbestimmungen ­scheiterte nach längerem Tau­ziehen im Jahre 2014. Der Autor begleitet den Revisions­versuch nahe, ordnet ihn in die Entwicklungs­linien der ­Sanktionen im Kartellrecht ein und formuliert Handlungs­empfehlungen, wie das Sanktionssystem zum Leben erweckt ­werden könnte.

Bewertung: Interessante Ab­handlung über die Tücken des Gesetzgebungsverfahren am ­Beispiel des Kartellrechts. 

Frank Bremer 
Strafsanktionen gegen natürliche Personen im schweizerischen Kartellrecht 
Stämpfli Verlag, Bern 2015,
352 Seiten, Fr. 85.–