Geordnet nach Gesetzesartikeln und unterteilt nach Stichworten findet man die mass­gebenden Urteile des Bundes­gerichts. Mittlerweile zehn Autoren aus Wissenschaft, Advokatur und Justiz brachten das Praktikerhandbuch akribisch auf den neusten Stand. Viele ­Zitate in Klammern und eine zurückhaltende Gliederung erschweren die Lesbarkeit. Das Buch überzeugt aber mit seiner Vollständigkeit und Dichte an höchst­richterlichen Leitsätzen. 

Der Nachteil des Werks ist konzeptbedingt. Lehrmeinungen und kantonale Gerichtspraxis werden weggelassen. Ein Gesetzeskommentar bedient Recht­suchende somit rascher mit grundsätzlichen Antworten. Das Präjudizienbuch ist für forensische Praktiker jedoch eine wichtige Fundgrube für hilfreiche Argumente.

Peter Gauch, Hubert Stöckli (Hrsg.) 
Präjudizienbuch OR. Die ­Rechtsprechung des ­Bundesgerichts (1875–2020)
Schulthess, Zürich 2021, 1890 Seiten, Fr. 398.–
Bewertung: Wichtiges Arbeitswerkzeug für alle Zivilrechtler.