Diese Abhandlung erforscht ­empirisch und juristisch die ­Fesselung und Fixierung von Personen im Straf- und Massnahmenvollzug. 

Sie wirft ein längst überfälliges Licht auf gängige Zwangsmittel, die massiv in die Grundrechte von besonders verletzlichen Personen eingreifen. Nach einem empirischen Überblick erörtern die Autoren die verfassungs- und völkerrechtlichen Voraussetzungen von Fesselungen und Fixierungen und zeigen auf, dass gesetzliche Grundlagen meist fehlen. Für die Praxis sind die Handlungsempfehlungen wertvoll. Sie sollten gewährleisten, dass die Interventionen nur als Ultima Ratio zur Anwendung kommen. Hierbei wird der vorgängige Einbezug der ­Betroffenen und die Möglichkeit der Überprüfung der Rechtmässigkeit als zentral erachtet.

Bewertung: Für Mitarbeiter von Institutionen Pflicht, für Anwälte von Betroffenen wichtig.

Strafprozessrecht 
Thierry Urwyler und Thomas Noll 
Fesselungen und Fixierungen von Gefangenen und ­Eingewiesenen im Straf- und Massnahmenvollzug
Helbing, Basel 2020, 80 Seiten, Fr. 38.–