Die langjährige Woz-Chef­redaktorin legt ein wichtiges ­journalistisches Sachbuch zu den Grenzen des präventiven Strafens vor. Sie bereitet das Thema für Laien verständlich auf, aber selbst Kenner der ­Materie ­werden Gewinn aus der Lektüre der konzisen Ausführungen ­ziehen. 

Im Verlauf der 22 Kapitel besucht der Leser mit der Autorin unter anderem Verwahrte und ihre Angehörigen, für die Entwicklung des heutigen Massnahmenrechts zentrale Personen, Fachleute und Experten aus der Schweiz, Deutschland und ­Österreich. Und am Ende den Berner Professor Martino Mona, der gängige Annahmen über das Strafrecht auf den Kopf stellt.

Dabei entsteht ein vorzügliches Bild des aktuellen Präventionsstrafrechts. Es ist zu hoffen, dass der Beitrag Eingang in die öffentliche Debatte findet.

Bewertung: Leseempfehlung für kritische Bürger.

Susan Boos

Auge um Auge. Die Grenzen des präventiven Strafens

Rotpunktverlag, Zürich 2022

256 Seiten, Fr. 28.–