Jutta Huber wird am 11. August 1983 an der Zürcher Lang­strasse verhaftet und danach für sieben Tage in Untersuchungshaft gesteckt. Die deutsche Sexarbeiterin war im Rahmen einer Polizeiaktion gegen die Hells Angels ins Visier der Strafver­folger geraten. Ihr und ihrem damaligen Anwalt Edmund Schönenberger ist zu verdanken, dass die Schweiz heute das Recht auf einen unabhängigen Haftrichter kennt: Die beiden riefen mit Erfolg den Gerichtshof für Menschenrechte in ­Strassburg an. Hubers Weg und acht weitere Geschichten – darunter jene von Ludwig Minelli oder Beat Meier – sind im Buch zusammengefasst, kombiniert mit Erläuterungen zu den ­Menschenrechten. Zu den Autorinnen gehören Professorin Regina Kiener oder Andrea ­Huber von «Schutzfaktor M».

Bewertung: Pflichtlektüre vor der Abstimmung zur Selbstbestimmungsinitiative der SVP. 

Völkerrecht
Kilian Meyer, Adrian Riklin
Frau Huber geht nach Strassburg. Die Schweiz vor dem ­Gerichtshof für Menschenrechte
Genossenschaft Infolink, Zürich 2018, 215 Seiten, Fr. 22.–