Statistiken beweisen: Männer verdienen mehr, je weniger Haare sie auf dem Kopf haben. Mit Zahlen lässt sich das schlüssig aufzeigen. Doch besteht wirklich ein kausaler Zusammenhang zwischen den beiden Kategorien? Das haben die Statistiker nicht untersucht. Denn die Erkenntnis ist banal: Je älter Männer werden, desto grösser ist die Wahrscheinlichkeit, dass sich ihr Haupthaar lichtet. Und dass sie mehr verdienen.
Trivialstatistik verhilft auch im Gerichtssaal zu neuen Erkenntnissen: Ein Richter urteilt umso milder, je voller sein Bauch ist. Das haben die beiden Wirtschaftspsychologen Jonathan Levav von der Business School der New Yorker Columbia University und Shai Danziger von der israelischen Ben- Gurion-Universität in einer Anfang 2011 publizierten Studie herausgefunden.
Satte Richter sind milder gestimmt
Um die Frage zu klären, welche Faktoren die Entscheidfindung der Richter beeinflussen, analysierten die beiden 1112 Gerichtsverhandlungen, in denen die Richter jeweils über die bedingte Entlassung von Häftlingen aus israelischen Gefängnissen zu befinden hatten.
Die Verhandlungstage waren jeweils in drei Sitzungen unterteilt, wobei sich die Richter zwei Pausen gönnten: Eine Znüni- und eine Mittagspause. Ergebnis der Untersuchung: Diejenigen Häftlinge, über deren Anträge zu Beginn der Sitzungen entschieden wurde, hatten in 65 Prozent der Fälle Erfolg. Diese Erfolgsrate sank gegen null, je länger die letzte Verpflegungspause zurücklag.
Levav und Danziger folgern daraus haarscharf: Die Chance auf eine Bewährung steigt, wenn der Richter gerade etwas gegessen hat. Ist der Richter jedoch hungrig, muss sich der Häftling auf weitere Gefängnistage einstellen.
Schöne Frauen müssen weniger lang in Haft
Mit ein wenig Statistikkenntnissen könnten sich die Anwälte also möglicherweise viel Arbeit sparen: Entscheiden wird nicht des Richters Kopf, sondern sein Bauch.
Frauen haben noch eine weitere Verteidigungswaffe: Sind sie hübsch, hilft ihnen das bei unklarer Beweislage. Das fanden Wissenschafter der New Yorker Cornell University in einer 2010 publizierten Studie heraus: Sie konfrontierten 169 Psychologiestudenten mit Falldossiers und den Fotos der Angeklagten. Das eindeutige Resultat: Bei unklarer Beweislage tut man gut daran, attraktiv zu sein. Sonst verlängert sich die Haft im Durchschnitt um 22 Monate.
Jedenfalls, wenn die Jury aus Psychologiestudenten zusammengesetzt ist.