Weltweit nimmt die Zahl der Menschenrechtsverletzungen zu. Und die Lage von Aktivisten, die sich für die Einhaltung von Menschenrechten engagieren, erfährt eine  «dramatische Verschlechterung». Das geht aus dem aktuellen Jahresbericht von Amnesty International hervor. 2017 wurden gemäss Amnesty 312 Menschenrechtsverteidiger in 27 Staaten ermordet. Das sind 31 mehr als ein Jahr zuvor. Die Menschenrechtsorganisation konstatiert eine «zunehmend systematische Ausgrenzung und Diskriminierung von Minderheiten und bestimmten Bevölkerungsgruppen» sowie eine «die Gesellschaft spaltende Rhetorik und Hassreden von Politikern». Als besonders besorgniserregende Beispiele nennt sie die USA, Russland, Ungarn, Ägypten, Venezuela und die Philippinen. Zudem würden in immer mehr Ländern – darunter auch in europäischen Demokratien wie Ungarn und Polen – «grundlegende Menschenrechte wie die Meinungs- und Versammlungsfreiheit eingeschränkt sowie rechtsstaatliche Garantien ausgehebelt». Laut Amnesty haben «die Rückschritte in Menschenrechtsfragen» der USA im ersten Jahr der Regierung Trump ­einen gefährlichen Präzedenzfall für andere Regierungen geschaffen, die sich mit ihren eigenen Menschenrechtsverstössen nun hinter den USA verstecken könnten. 

Die Schweiz wird von Amnesty unter anderem wegen übermässiger Härte bei der Rückführung von Flüchtlingen in andere Schengen-Staaten kritisiert.