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Plädoyer 2/10
21.04.2010
Letzte Aktualisierung:
07.10.2013
Keine Förderprofessuren für Rechtswissenschaftler
Der Schweizerische Nationalfonds (SNF) hat dieses Jahr 44 Förderprofessuren vergeben. Keine einzige ging an eine Rechtswissenschaftlerin oder einen Rechtswissenschaftler.
Laut Auskunft des SNF haben sich für die diesjährigen Förderprofessuren vier Rechtswissenschaftler beworben. Keines der Projekte erachtete der SNF aber als förderungswürdig. Dies war in anderen Jahren auch schon ander...
Keine Förderprofessuren für Rechtswissenschaftler
Der Schweizerische Nationalfonds (SNF) hat dieses Jahr 44 Förderprofessuren vergeben. Keine einzige ging an eine Rechtswissenschaftlerin oder einen Rechtswissenschaftler.
Laut Auskunft des SNF haben sich für die diesjährigen Förderprofessuren vier Rechtswissenschaftler beworben. Keines der Projekte erachtete der SNF aber als förderungswürdig. Dies war in anderen Jahren auch schon anders. So gab es in der Vergangenheit unter anderem die folgenden juristischen Förderprojekte: Rütsche Bernhard (Universität Zürich), Prinzipien des Biomedizinrechts; Furrer Andreas (Universität Luzern), Das Schweizerische Privatrecht vor den Herausforderungen der Internationalisierung des Rechts; Kolb Robert (Universität Bern), Die völkerrechtliche Rechtsgewinnung oder Gächter Thomas (Universität Zürich), Grundlagen des schweizerischen Sozialversicherungsrechts.
Die Unterstützung durch den SNF beträgt durchschnittlich 1,4 Millionen Franken pro Person, verteilt auf vier Jahre. Ein Drittel der Beiträge des SNF geht an Projekte aus dem Bereich der Natur- und Ingenieurwissenschaften, ein Drittel an den Forschungsbereich Medizin und Biologie und ein Drittel an die Geistes- und Sozialwissenschaften, worunter auch die Rechtswissenschaften fallen. rz
Preis für Rechtspsychologie
Die Schweizerische Gesellschaft für Rechtspsychologie (SGRP) hat Prof. Dr. Margrit Oswald von der Universität Bern mit dem SGRP-Preis ausgezeichnet. Der Preis ist erstmals verliehen worden. Margrit Oswald hat 1999 an der Universität Bern den bisher einzigen Deutschschweizer Lehrstuhl für Sozial- und Rechtspsychologie aufgebaut. Zu ihren Forschungsschwerpunkten gehören unter anderem die menschliche Informationsverarbeitung, die unterschiedlichen Perspektiven
von Tätern und Opfern, die Frage der Suggestibilität und der Glaubhaftigkeit von Aussagen.
www.rechtspsychologie.chrz
Weniger Prüfungen für Zürcher Jusstudierende
Gute Nachrichten für die Bachelor-studenten in Zürich: In Zukunft werden sie weniger weitschweifigen Stoff büffeln und weniger Prüfungen absolvieren müssen. Das hat die Rechtswissenschaftliche Fakultät der Universität Zürich an ihrer dreitägigen Retraite Anfang März 2010 beschlossen. «Wir wollen die Kernkompetenzen vertiefen, den Lehrstoff entschlacken und die Zahl der Prüfungen senken», teilt Dekan Marcel Senn auf Anfrage mit.
Zusätzlich will die Fakultät die Internationalisierung des Rechtsstudiums weiter vorantreiben. «Völkerrecht, (materielles und formelles) IPR, Europarecht und Rechtsvergleichung sollen als Transnationales Recht im Curriculum künftig einen wichtigen Platz einnehmen», präzisiert Professor Daniel Thürer, Leiter des Instituts für Völkerrecht.
Die beschlossenen Änderungen sollen allerdings erst auf das Herbstsemester 2012 eingeführt werden. Bis dann werden die Grundsatzentscheide aus der Retraite fakultätsintern ausgearbeitet.
Das grösste Problem der Bologna-Reform bleibt für Thürer jedoch weiterhin bestehen: «Die Retraite war zwar eine wichtige Aufräumaktion im bestehenden Curriculum. Aber das Problem der Verschulung wurde nicht gelöst.» stoc