Dekan weg
Die Private Universität im Fürs tentum Liechtenstein (UFL) hat ihr dreijähriges Doktoratsstudium für Juristen bolognakonform neu lanciert. Die Abfassung der Dissertation bringt 150 der nötigen 180 ECTS-Kreditpunkte ein. Die zusätzlich zu besuchenden Lehr-veranstaltungen sind sehr beschränkt. Zum Dekan und Studiengangleiter wurde Gerhard Walter, emeritierter Professor der Universität Bern, ernannt. Wie dem jüngst publizierten Jahresbericht 2009 zu entnehmen ist, hat Walter sein Amt bereits wieder niedergelegt. «Er trat leider nach zwei Monaten aus persönlichen Gründen zurück», sagt UFL-Rektor Karl Sudi. «Der Aufwand war grösser als erwartet», so Walter, er beschränke sich lieber auf den Ruhestand. Aktuell zählt die UFL zehn Jus-Dissertierende. tom
Beliebtester Fachanwalt: Bau- und Immobilienrecht
Rund 3,5 Prozent der Schweizer Anwälte tragen mittlerweile den Titel «Fachanwalt SAV». Oder anders gesagt: 291Anwälte haben die Weiterbildungsmöglichkeit des Schweizerischen Anwaltverbandes genutzt. Am beliebtesten ist der Kurs im Bau- und Immobilienrecht: Dieser Fachanwaltstitel wurde seit der Einführung im Jahr 2008 an 71 Anwälte vergeben. Den Spezialisierungstitel im Familienrecht, eingeführt im gleichen Jahr, tragen nur 36 Anwälte. Bei den restlichen drei Titeln, die bereits ein Jahr zuvor eingeführt worden sind, halten sich die Zahlen die Waage: 64 erwarben den Titel im Arbeits-, 58 im Erb- sowie 62 im Haftpflicht- und Versicherungsrecht. Für die Kurse im Herbst 2010 (Arbeits-, Erb- sowie Haftpflicht- und Versicherungsrecht) sind laut Mirko Ros?, Leiter der Umsetzungskommission Fach-anwalt SAV, 60Anmeldungen eingegangen. Familien-, Bau- und Immobilienrecht werden erst 2011 wieder angeboten. sci
Lehrfilm zum neuen Strafprozess
Bankraub! Der Räuber, ein verzweifelter Familienvater, schiesst, er verletzt eine Kundin.
Diese Szene ist der Ausgangspunkt des Films «Ausweg Bankraub? Das Hauptverfahren nach schweizerischer Strafprozessordnung». Er zeigt Schritt für Schritt das Verfahren vom Delikt bis zur Urteilseröffnung. Der 77-minütige Film wurde im Auftrag des Zürcher Obergerichts von Topic Film gedreht. Er kann gegen eine Unkostenbeteiligung beim Zürcher Obergericht ausgeliehen werden. Der Richtpreis für eine grössere Lehrveranstaltung zum Beispiel beträgt 2500 Franken. Für den optimalen Lern effekt empfiehlt es sich, während des Films gleich die neuen Normen in der schweizerischen Strafprozessordnung nachzusehen. Im gespielten Verfahren werden die angewandten Normen zu selten eingeblendet.
«Ausweg Bankraub?» ist ein praxisnaher Lehrgang zum neuen Strafprozess. Nicht Schauspieler, sondern Richter, Staatsanwältin und Verteidiger spielen die Rolle ihres Berufslebens - sich selbst. Prädikat: sehenswert. rz
Juristen verlangen wenig Fördergeld
Von den 6,5 Millionen Franken Forschungskredit der Universität Zürich fallen dieses Jahr 382000 Franken auf juristische Projekte. Jeder siebzehnte Franken des Fördergelds geht also an die Juristen. Das ist verhältnismässig wenig, gehört doch jeder achte Doktorand der Rechtswissenschaftlichen Fakultät an. «Im Vergleich zu anderen Jungakademikern bewerben sich Juristen selten um Forschungsgelder», sagt Professor Thomas Gächter von der Nachwuchsförderungskommission. Von den insgesamt 282 Gesuchen gingen nur 18 für juristische Projekte ein. 8 davon hat die Kommission gutgeheissen. stoc