Am 31. Januar 2021 sassen in der Schweiz 6316 Personen im Gefängnis. Das sind 581 oder 8,4 Prozent weniger als ein Jahr zuvor. Noch weniger Leute waren letztmals 2011 inhaftiert (6065), wie eine Erhebung des Bundesamts für Statistik zeigt. Pro 100 000 Einwohner waren  Ende Januar 73 Personen ­inhaftiert.

Zwei Drittel der Gefangenen befanden sich im Straf- und Massnahmenvollzug. Hier ging der Insassenbestand um 10 Prozent zurück. Den stärksten Rückgang gab es bei den Zwangsmass­nahmen gemäss Ausländer- und Integrationsgesetz mit 57 Prozent. Hingegen erhöhte sich die Zahl der Personen in Untersuchungs- und Sicherheitshaft gegenüber 2020 um gut 4 Prozent von 1902 auf 1986 Inhaftierte. Das ist der höchste Stand seit 2013, als 2097 Angeschuldigte in Untersuchungsgefängnissen sassen. Der Männeranteil in der Untersuchungs- und Sicherheitshaft liegt bei knapp 93 Prozent.

Die höhere Zahl an Unter­suchungshäftlingen hatte keine Auswirkungen auf die Suizid­rate. 2020 starb eine Person durch Selbsttötung. Im Vorjahr waren es vier gewesen. Einen Rekord von zwölf Selbstmorden in Untersuchungshaft gab es im Jahr 2006.