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Anwälte und Behörden sollen mit viel Geld überzeugt werden, eine elektronische Justizplattform zu akzeptieren. Die Konferenz der Kantonalen Justiz- und Polizeidirektoren (KKJPD) lässt sich das Millionen kosten. Die Werbeagentur Dachcom erhält 3,3 Millionen Franken, um das Projekt Justitia 4.0 beliebt zu machen (plädoyer 2/2022).
Ein internes Strategiepapier der Justizdirektoren zeigt: Die KKJPD finanzieren zusätzlich eine weitere Agentur für gezielte Massnahmen gegen «bedeutende Widerstände», wie die Zeitschrift «K-Tipp» berichtete. Die Ostschweizer Werbeagentur Leif hat den Auftrag erhalten, Kritiker in der Justiz umzustimmen. Zudem beschäftigen die KKJPD zwei sogenannte «Change»-Beraterinnen. Diese befragten etwa 150 Beamte und Anwälte regelmässig zu ihrer Meinung über die digitale Justizakte. Bei «bestehenden Blockaden und Widerständen» soll das Team laut Strategiepapier etwa mit Kursen aktiv werden. Zweck sind ein «Perspektivenwechsel» sowie die «Identifikation und Elimination von Widerständen».
Justizdirektoren, Gerichtspersonal und die Anwaltschaft sollen also mit steuerfinanzierten Kursen dazu gebracht werden, ihre Meinung zum Projekt Justitia 4.0 zu ändern. Das Werbebudget für die Werbeagenturen liegt insgesamt bei gut 3,7 Millionen Franken. Dazu kommen die Kosten für vier Personen mit 275 Stellenprozenten für «Kommunikation» und «Veränderungsmanagement».
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