Seit dem 13. September können Universitäten gemäss Covid-­19-Verordnung besondere Lage bei entsprechender kantonaler Regelung für Präsenzveranstaltungen ein Covid-­Zertifikat verlangen. Wer unge­impft und nicht genesen ist, braucht ­einen negativen Test. Gemäss Andreas Glaser, Professor für Staats- und Verwaltungsrecht an der Universität Zürich, sind regelmässige Tests über eine längere Zeit zumutbar, sofern sie kostenlos sind. Die persönliche Freiheit punkto Impfentscheid sei dann nicht den Bessergestellten vor­behalten. Sobald Tests kosten, müssten die Unis laut Glaser ein gleichwertiges Online-Angebot zur Verfügung stellen.

plädoyer hat die Deutschschweizer Universitäten zu ihrer Praxis befragt. Bis auf die Uni Basel kennen zurzeit alle eine Zertifikatspflicht. In Bern können Studenten bis auf weiteres kostenlos an «Pooltests» teilnehmen. St. Gallen bietet kostenlose Tests an, «voraussichtlich bis Ende Semester, inklusive Lern- und Prüfungs­phase». In Luzern sind die Tests nur bis Ende Oktober kostenlos, in Zürich bis Februar 2022. In Freiburg sind Tests seit dem 10. Oktober kostenpflichtig. Für Personen ohne Zertifikat stellen die Professoren die Unterrichtsmaterialien zur Verfügung. Eine Liveübertragung der Vorlesungen sei jedoch nicht vorgesehen. Gegen die Zertifikatspflicht an der Uni Zürich wurde ein Rekurs eingereicht, dem aufschiebende Wirkung zukommt.