Seit Einführung der neuen Strafprozessordung ist die Zahl der gerichtlich beurteilten Straffälle stark zurückgegangen. Das zeigen die kantonalen Statistiken. Das Ausmass des Rückgangs ist von Kanton zu Kanton unterschiedlich. Denn die Kompetenz der Staatsanwaltschaften zur Erledigung via Strafbefehl war vor der Einführung der Schweizerischen Strafprozessordnung unterschiedlich geregelt.

Gross war der Rückgang im Kanton Aargau: Im Jahr 2010 gingen bei den Bezirksgerichten 3047 Straffälle ein, 2013 noch 1529 – fast 50 Prozent weniger. Das hatte auch Konsequenzen fürs Obergericht: Gemäss Geschäftsbericht sank die Fallzahl im letzten Jahr bei dieser Instanz gegenüber 2010  um fast 30 Prozent.

Im Kanton Bern gingen bei den Regionalgerichten im Jahr 2010 insgesamt 7536 Straffälle ein – vergangenes Jahr waren es gerade noch 2352. Innerhalb dreier Jahre ergibt das eine Reduktion um beinahe 70 Prozent.

Bei den Bezirksgerichten des Kantons Zürich betrug der Rückgang in der gleichen Periode nur gut 15 Prozent.