Einige Scanner der Firma Xerox speichern Dokumente ungenau, weil Zahlen falsch eingelesen werden. Der Fehler geht offenbar auf eine unsorgfältige Programmierung zurück. Der Beweiswert eingescannter Dokumente ist somit höchst fraglich. Bisher ging man davon aus, dass Scanner stets ein getreues Abbild der Vorlage erstellen.

Der deutsche Informatiker David Kriesel konnte gemäss «Anwalts-Revue» nachweisen, dass Scankopierer von Xerox durch ­einen Softwarefehler bei der Datenkompression Ziffern verändern – seit acht Jahren (Max Baumann, Beweisführung mit eingescannten Dokumenten?, Anwaltsrevue 2/2015 S. 86). Laut dem Experten war im Bildkompressionsverfahren von 21 verschiedenen Gerätetypen und zehn Gerätefamilien von Xerox das sogenannte «Pattern Ma­tching» zu grob eingestellt. Dadurch seien ganze Zahlenblöcke als gleich angesehen und für­einander eingesetzt worden, obwohl sie in Wirklichkeit unterschiedlich waren.

So entstanden perfekt aussehende Dokumente, die falsche Daten enthielten. Als Beispiel nennt Kriesel den Scan eines Wohnungsplans mit Angabe der Fläche von drei Räumen. Vier Xerox-Geräte veränderten diese drei Zahlenangaben, jedes auf eine andere Weise. Bei keinem war der Scan korrekt.