Die Menschenrechtsbeschwerde beschäftigt Ludwig A. Minelli seit Jahrzehnten, zuerst als Journalist, dann als Jurist. Er war der erste Schweizer Beschwerdeführer, der in Strassburg einen Sieg errang. Die EMRK ist für Minelli der Hebel, mit dem «in der Schweiz Dinge bewegt werden können, die schon lange hätten bewegt werden müssen».

Zeugnis dieses Engagements liefert das Magazin «Mensch und Recht», das er seit 1981 herausgibt. In diesem Band sind sämt­liche 133 Ausgaben abgedruckt. Minelli erschliesst sie mit einem Personen- und Stichwortverzeichnis. Dazu fasst er sämtliche Schweizer Fälle prägnant zusammen, die in Strassburg verhandelt wurden. Und Minelli sagt klipp und klar, was er vom Diktum der ­«fremden Richter» hält – nichts.

Bewertung: Lohnende Lektüre in Zeiten, da die EMRK innenpolitisch ins Visier genommen wird.

Ludwig A. Minelli (Hrsg.)
Scharf beobachtet – Ein ­Dritteljahrhundert EMRK-­Praxis und die Schweiz
Dike, Zürich/St. Gallen 2014, 641 Seiten, Fr. 98.–