Mit seiner ökonomischen ­Analyse betritt Stefan Schlegel im Migrationsrecht Neuland. Die Arbeitskraft in einem ­anderen Arbeitsmarkt anzu­bieten, wird als werthaltiges und ­knappes Gut beschrieben. ­Schlegels zentrale Frage: Wer soll darüber verfügen, damit der gesellschaftliche Nutzen maximiert werden kann? 

Der Autor ist sich bewusst, dass nach Effizienzkriterien zu bewertende Migrationsrechtsordnungen eine ethische Debatte nicht ersetzen und ergänzend zur Arbeitsmigration ein System für humanitäre Migration erforderlich ist. Seine plausibel begründete Schlussfolgerung einer enormen Verschwendung von Wohlstand durch die im schweizerischen Ausländergesetz ­repressiv geregelte Arbeits­immi­gration wird man nicht leicht­hin verwerfen können.

Bewertung: Wertvolle Hori­zont­­erweiterung für ausländerrechts­interessierte Leser.

Ausländerrecht
Stefan Schlegel
Der Entscheid über Migration als Verfügungsrecht 
Mohr Siebeck, Tübingen 2017, 375 Seiten, 79 Euro