Der Autor bezeichnet in seiner Habilitationsschrift die Neutralitätsmaxime in der Bundesverfassung als impliziten Grundsatz der Grundrechtsgarantien. Er besagt, dass der Staat im Bereich der zwingenden Normen und Massnahmen die Pflicht hat, sein Handeln auf neutrale, von ethischen oder religiösen Modellen unabhängige Gründe abzustützen. 

Der Autor leistet einen umfassenden Beitrag zu einer rechtswissenschaftlichen Dogmatik und geht dann konkrete Fragestellungen an. Er präsentiert ein Prüfprogramm, wie diese Fragen im Sinn der Neutralitätsmaxime angegangen werden können. Er leistet einen konstruktiven Beitrag, wie der Staat mit den aktuellen kulturellen und globalen Problemen umsichtig und fernab von jedem Populismus umgehen kann und soll.

Bewertung: Pflichtlektüre für Staatsangestellte, Behörden­mitglieder und Politiker.

Staatsrecht
Lorenz Engi 
Die religiöse und ethische Neutralität des Staates
Schulthess, Zürich 2017, 516 Seiten, Fr. 158.–