Der Autor legt eine Strafrechts­geschichte vor, die im Früh­mittelalter beginnt und bis in 
die Gegenwart reicht. Auf flüssig geschriebenen 140 Seiten legt der Basler Ordinarius die Längs­entwicklung vornehmlich des Strafrechts im deutschsprachigen Raum dar. Der Bezug zur Schweiz wird stets hergestellt. 

Pieth begnügt sich nicht mit einer Dogmengeschichte, er ­verortet vielmehr das materielle und formelle Strafrecht sowie die Sanktionen jeder Epoche in den jeweiligen sozial-, wirtschafts- und geistesgeschichtlichen Kontext. Das Ziel: dem Leser ein besseres Verständnis des geltenden Rechts vermitteln. Der Autor legt deshalb ein Schwergewicht aufs 20. Jahrhundert. Er scheut sich dabei nicht, die strafrechtliche Entwicklung der Gegenwart kritisch und pointiert zu betrachten. 

Bewertung: Für alle ­Strafrechtsinteressierten eine ­Lektüre, die echten Gewinn bringt.

Mark Pieth 
Strafrechtsgeschichte, 
Basel 2015 
Helbing, Basel 2015, 
150 Seiten, Fr. 48.–