Die Tessiner Cornèr Bank betreibt mit «Cornèrtrader» eine Website für Wertschriftenhandel per Internet. Dort können Obligationen, Währungen, Aktien, aber auch komplizierte Differenzkontrakte (Contract for Difference, CFDs) gehandelt werden.

Im «Blick» und im «Tages-Anzeiger» wirbt die Cornèr Bank so: «Schon gewusst? Sie können Ihr Portfolio mit CFDs schützen.» Schutz tönt nach Sicherheit. Damit haben CFDs aber gar nichts zu tun. Es sind hochriskante Wetten auf Kurs-entwicklungen von Aktien oder Währungen. Die europäische Wertpapier- und Marktaufsichtsbehörde hat in der EU die Spekulationsmöglichkeiten von CFDs für Kleinanleger massiv eingeschränkt. In der Schweiz ist alles wie zuvor – mit allen negativen Konsequenzen für Anleger.

Eine Studie der französischen Finanzmarktaufsicht Autorité des marchés financiers (AMF) zeigt das Ausmass der Misere. Die Behörde hat gut 16 Millionen Währungs- und CFD-Transaktionen von 14799 französischen Privatanlegern ausgewertet – über einen Zeitraum von vier Jahren. Resultat: Über 89 Prozent der Anleger verloren im Durchschnitt knapp 11000 Euro, insgesamt gut 161 Millionen Euro. Je häufiger die Kunden handelten, desto höher war der Verlust. Von Vermögen «schützen» kann bei CFD-Spekulationen also keine Rede sein. Im Gegenteil: Für die Mehrheit der Anleger sind Verluste programmiert.

Cornèrtrader-Leiterin Marianna Vassallo: «Wir präsentieren nur eine Alternative und möchten Leute ansprechen, die es gewohnt sind, selber mit Wertschriften zu handeln.» Also typische Leser von «Blick» und «Tages-Anzeiger».