Platzzahl beschränkt

Seminare · Wie ergattert man sich im Studium einen Platz in einem begehrten Kurs? plädoyer hat bei Fakultäten nachgefragt, wie die Einschreibung geregelt ist und wie die Plätze vergeben werden.

Inhalt

Plädoyer 06/2016

14.11.2016

Letzte Aktualisierung:
21.11.2016

Gjon David

Das Herbstsemester ist schon bald Geschichte. Im Hinblick auf das Frühjahressemester stellt sich für die Jus-Studenten bereits jetzt die Frage, wie sie sich einen Platz in beliebten Kursen ergattern. Nicht an allen Universitäten läuft das Verfahren für begehrte Kurse und Seminarien gleich. Ein Überblick:

Universität Zürich: Gemäss Studienberater Felix Züsli ist die Zahl der Plätze beim überwiegenden...

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Universität Zürich: Gemäss Studienberater Felix Züsli ist die Zahl der Plätze beim überwiegenden Teil der Lehrveranstaltungen nicht begrenzt. «In Ausnahmefällen kann die Platzzahl aus sachlichen Gründen beschränkt sein, zum Beispiel bei einem Seminar oder sonst einer Veranstaltung, bei der die Interaktion im Vordergrund steht.» Dann erfolge die Platzzuweisung üblicherweise nach dem Prinzip «first come – first served» oder auch per Bewerbung.
Universität Freiburg: Auch in Freiburg ist laut der Fakultätsverwalterin Caroline Schnyder die Anzahl der Kursteilnehmer bei den meisten rechtswissenschaftlichen Lehrveranstaltungen nicht beschränkt: «Ausnahmen gibt es im Masterstudium, insbesondere für Blockkurse und Seminare.» Bei den Blockkursen müssten sich die Studenten während einer bestimmten, von vornherein mitgeteilten Frist online anmelden. «Sobald der Kurs voll ist, wird eine Warteliste geführt.» Auch hier gilt das Prinzip first come, first served.
Universität Luzern: Bei einem Grossteil der Lehrveranstaltungen an der rechtswissenschaftlichen Fakultät – insbesondere bei den Vorlesungen – gebe es weder eine Begrenzung der Teilnehmerzahl, noch sei eine vorgängige Anmeldung nötig, sagt der stellvertretende Fakultätsmanager Stefan Bosshart. Nur für wenige Kurse wie zum Beispiel Gastlehrveranstaltungen – häufig von Dozenten aus dem Ausland angeboten – und vereinzelte Blockveranstaltungen, die an zwei oder mehreren aufeinanderfolgenden ganzen Tagen stattfinden, sei die Zahl der Plätze beschränkt und gebe es eine Anmeldepflicht. Innerhalb der Anmeldefrist gilt auch hier first come, first served.
Einige Pflichtlehrveranstaltungen wie Seminare und Proseminare mit standardmässig je 18 Plätzen werden in Luzern im selben Semester mehrfach angeboten, «sodass sich jeder Student mit gültiger Anmeldung einen Platz sichern kann», sagt Bosshart: «Dabei können während der laufenden Anmeldefrist bei den gewünschten Veranstaltungen Prioritäten gesetzt werden.» Für alle Studenten bestünde so die gleiche Chance auf eine Zuteilung in ihre Wunschveranstaltung, unabhängig vom genauen Zeitpunkt der Anmeldung innerhalb der Anmeldefrist. Nach Ende der Anmeldefrist erfolge die Zuteilung bei Veranstaltungen mit zu vielen Anmeldungen durch einen Zufallsgenerator.
Universität St. Gallen: Die Vergabe von begehrten Kursen an der rechtswissenschaftlichen Fakultät erfolgt gemäss Uni-Sprecher Marius Hasenböhler-Backes nach dem Bidding-System: «Über eine Art Versteigerungsverfahren geben die Studenten vor jedem Semester ihr Interesse für den gewünschten Kurs ab, indem sie ihre gesamthaft 1000 Bidding-Punkte einsetzen.» Anhand dieser Informationen teile das System die Kurse anschliessend automatisch zu. «Die Kurszuteilung per Bidding gilt als Grundlage für den Kursbesuch und damit verbunden für die Prüfungszulassung sowie für die Leistungsanrechnung.»
Universität Basel: Auch Basel löst das Problem der Platzvergabe mit einem Bidding-System, wie Patrick Ebnöther vom Studiendekanat der juristischen Fakultät sagt. Mit dem Onlineversteigerungsverfahren würden die Kursplätze – hier vor allem Proseminarveranstaltungen – nach den Prioritäten der Studenten verteilt.
Falls sich Engpässe abzeichnen, gibt die Universität nach Möglichkeit Gegensteuer. «Bei den Tutoraten vergrössern wir die Gruppen und Räume, wenn wir sehen, dass ein Tutorat grossen Zulauf hat.» Bei Jahrgängen mit vielen Studenten würden auch mehr Tutoren eingesetzt.

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