Hildegund Sünderhauf
Springer VS, Berlin 2013,
893 Seiten, Fr. 100.–

Immer mehr Kinder leben nach der Trennung ihrer Eltern abwechselnd bei Mutter und Vater. Sünderhauf legt die erste deutschsprachige Studie zum sogenannten Wechselmodell vor. Sie vertritt dezidiert die Auf­fassung, dass diese Lebensform in sehr vielen Fällen dem Kindeswohl am zuträglichsten ist und räumt mit zahlreichen Vorurteilen auf. Nach ihrer wohlbegründeten Ansicht können Kinder entgegen üblichen Vorbehalten oft auch bei konfliktreichen Elternpaaren so besser aufwachsen als bei den üblichen Modellen.

Das Buch ist praxisorientiert, nimmt Bezug auf internationale Studien und ist bezüglich psychologischer Fragen sehr wissenschaftlich angelegt. Daher ist die Lektüre auch für Schweizer Juristen ein Gewinn, gerade mit Blick auf den künftigen Regelfall der gemeinsamen elterlichen Sorge.

Bewertung: Trotz deutscher Optik ein Muss für Schweizer ­Familien­rechtler.