In 21 der 47 europäischen Länder waren die Gefängnisse im Jahr 2012 überfüllt. Besonders dramatisch war die Lage in Serbien, Italien, Zypern, Ungarn und Belgien. Das geht aus den neuesten Zahlen der Strafstatistik des Europarates hervor.

 

Die Anzahl der Gefangenen pro 100 000 Einwohner war mit 250 in den baltischen Staaten, Russland und der Ukraine am höchsten. Weit unterdurchschnittlich (unter 100) sind die Gefangenenraten demgegenüber in Island, Irland, Norwegen, Schweden, Finnland, Dänemark, den Niederlanden, Deutschland, Slowenien, Bosnien-Herzegowina und der Schweiz. 

 

Das Durchschnittsalter der Inhaftierten betrug 36 Jahre. Knapp 6 Prozent waren unter 21. Der Frauenanteil betrug gut 5 Prozent.

 

20 Prozent der Inhaftierten sassen eine Freiheitsstrafe von weniger als einem Jahr ab, knapp 12 Prozent waren zu einer Freiheitsstrafe von über 10 Jahren verurteilt. Die am häufigsten begangenen Delikte waren Diebstahl und Drogendelikte. 

 

2011 betrug die Suizidrate in Gefängnissen im europäischen Durchschnitt 7,7 pro 10 000 Gefangene. In der Schweiz lag sie deutlich höher (9,9). Die tiefsten Raten verzeichneten Ungarn, Bulgarien, Aserbaidschan, Bosnien-Herzegowina und Portugal.