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Plädoyer 2/12
19.03.2012
Letzte Aktualisierung:
04.10.2013
Männer werden Notare, Frauen Anwältinnen
Die Zahlen jener Juristen, die eine Anwaltsprüfung abgelegt haben, sind seit dem Jahr 1995 markant gestiegen: Waren es damals noch insgesamt 558 Absolventen, stieg deren Zahl im Jahr 2010 bereits um rund einen Drittel, nämlich auf 752. Dies zeigen die neusten Zahlen des Bundesamtes für Statistik. 2007 legten erstmals mehr Frauen als Männer die Anwaltsprüfung ab: 350 Frauen standen 330 Männern gegen&uu...
Männer werden Notare, Frauen Anwältinnen
Die Zahlen jener Juristen, die eine Anwaltsprüfung abgelegt haben, sind seit dem Jahr 1995 markant gestiegen: Waren es damals noch insgesamt 558 Absolventen, stieg deren Zahl im Jahr 2010 bereits um rund einen Drittel, nämlich auf 752. Dies zeigen die neusten Zahlen des Bundesamtes für Statistik. 2007 legten erstmals mehr Frauen als Männer die Anwaltsprüfung ab: 350 Frauen standen 330 Männern gegenüber. Im Jahr 2010 waren es 410 Frauen gegenüber 342 Männern.
Anders ist das Bild bei den Notariatsprüfungen: Dort sinkt im gleichen Zeitraum die Zahl der Absolventen. 1995 legten 65 die Notariatsprüfung ab, 2010 waren es noch 38. Und die Männer haben über all die Jahre die Überhand behalten: 2010 standen 25 Männer 13 Kandidatinnen gegenüber. ch
LL.M. ist keine Weiterbildung
Absolviert ein Wirtschaftsanwalt mit teilweiser Mandatsführung in englischer Sprache ein LL.M.-Studium, bildet er sich aus und nicht weiter. Die Studienkosten lassen sich folglich nicht von den Steuern abziehen, entschied das Bundesgericht (Urteil im Wortlaut Seite 63). Weiterbildungskosten seien nur Aufwendungen, welche im Rahmen des bereits erlernten und ausgeübten Berufs anfielen. Bereits die hohen Kosten sprächen gegen die Qualifizierung als Weiterbildung. Das Studium habe «klarerweise der Erweiterung» der bisherigen Kenntnisse gedient. Zudem sei es nicht berufsbegleitend absolviert worden und hätte zu einer «Verbesserung der beruflichen Entfaltungsmöglichkeiten» geführt. vb
Praktikum in Paris für junge Anwälte
Seit zwanzig Jahren bietet der Pariser Anwaltsverband (Barreau de Paris) Anwälten unter vierzig Jahren die Möglichkeit, ein zweimonatiges Praktikum in Paris zu absolvieren. Jeweils im Oktober erhalten die Teilnehmer an diesem «Stage International» eine Ausbildung an der Schule (Ecole de Formation) des «Barreau de Paris». Gelehrt werden dabei das französische Rechts- und Verfahrenssystem, zudem werden Gerichtsverhandlungen besucht. Im November arbeiten die Anwälte in Pariser Anwaltsbüros, die vom Barreau de Paris ausgesucht werden.
55 Anwälte können jeweils einen Stage machen - nur zwei bis drei pro Land, um eine möglichst grosse geografische Vielfalt zu garantieren. Aber: «Wir haben noch nie eine Kandidatur eines Schweizer Anwaltes erhalten», sagt Philippe Georgiades, Leiter des Programms. Anmeldeschluss für den Stage International 2012 ist der 15. Juni. Die Teilnehmenden müssen die französische Sprache beherrschen. ch
Mehr Infos: www.avocatparis.org › International › Stage et échange › Stage International