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Plädoyer 1/12
23.01.2012
Letzte Aktualisierung:
04.10.2013
Juristinnen steigen vor der Diss aus
Nur wenige Jus-Studentinnen entscheiden sich für eine akademische Karriere. Das geht aus einer neuen Studie des Bundesamts für Statistik hervor. Zu Beginn des Studiums machen die Frauen 62,1 Prozent der Studierenden aus, beim Masterabschluss sind 57 Prozent der Absolventen weiblich. Danach fällt ihre Quote deutlich unter jene der Männer. So sind nur noch 39,2 Prozent der Doktoranden weiblichen Geschlechts. Noch tiefer ist de...
Juristinnen steigen vor der Diss aus
Nur wenige Jus-Studentinnen entscheiden sich für eine akademische Karriere. Das geht aus einer neuen Studie des Bundesamts für Statistik hervor. Zu Beginn des Studiums machen die Frauen 62,1 Prozent der Studierenden aus, beim Masterabschluss sind 57 Prozent der Absolventen weiblich. Danach fällt ihre Quote deutlich unter jene der Männer. So sind nur noch 39,2 Prozent der Doktoranden weiblichen Geschlechts. Noch tiefer ist der Anteil der Professorinnen, der bei 22 Prozent liegt. Professor Thomas Gächter, an der Universität Zürich für die Nachwuchsförderung zuständig, hat eine Erklärung für die abnehmende Frauenquote: «Oft entscheiden sich Frauen pragmatisch für den wirtschaftlich sichereren Weg - und das ist nunmal eher ein Anwaltspatent als eine Dissertation.»
Bei den Geistes- und Sozialwissenschaften halten die Frauen die Mehrheit bis zum Abschluss der Dissertation - Professoren sind dann aber zu 71,9 Prozent Männer. Anders die Entwicklung bei den Wirtschaftswissenschaften: Hier behalten die Männer von Studienbeginn bis zur Professur die Oberhand. Ihr Anteil steigt von 65,9 Prozent beim Bacheloreintritt auf 85,3 Prozent bei den Professoren. jra
Nur wenige steigen in den Jus-Master ein
Das Bologna-System ermöglicht es, den Master in einem anderen Studienfach als den Bachelor zu machen. Doch wer einmal mit dem Jus-Studium begonnen hat, bleibt seiner Fachrichtung in aller Regel bis zum Masterabschluss treu: Nur rund drei Prozent der Jusstudenten im Masterstudium haben einen Bachelorabschluss, der nicht aus dem juristischen Fachbereich ist. Dies belegt eine neue Studie des Bundesamts für Statistik (BFS) mit Zahlen aus dem Jahr 2010.
Zu den 1399 Studenten, die nach dem Jus-Bachelor den entsprechenden Masterlehrgang antreten, gesellen sich 34, die einen Bachelor in Geistes- und Sozialwissenschaften haben. Hinzu kommen sechs mit einem Bachelor in Wirtschaftswissenschaften und eine kleine Anzahl Studenten mit einem Hintergrund in exakten und Naturwissenschaften.
Anders bei den Wirtschaftswissenschaften: Dort haben zehn Prozent der Masterstudenten einen fachfremden Bachelorabschluss. Grund für die mangelnde thematische Mobilität ist laut BFS, dass ein Fachbereichswechsel nach dem Bachelor oft weitere Arbeit in Form nachzuholender ECTS-Kreditpunkte nach sich zieht.
Dem Jus-Studium den Rücken kehren nach ihrem Bachelorabschluss nur sehr wenige. Neun Studenten entschieden sich für einen Master in Geistes- und Sozialwissenschaften, deren fünf für einen in Wirtschaft und eine noch kleinere Anzahl Studenten entschied sich für ein interdisziplinäres Masterprogramm. jra
Studieren schon vor der Matur
Hochbegabte Gymnasiasten können an den Universitäten Basel und Luzern bereits vor der Matur Uni-Prüfungen ablegen. Ausgewählt werden die Teilnehmenden an diesem Programm durch ihre Schule. In Basel haben sich vergangenes Semester 36 Schüler eingeschrieben - so viele wie noch nie seit der Lancierung des Programms im Jahr 2005. Zwei Gymnasiastinnen wählten die Rechtswissenschaften. Laut ihrer Betreuerin Karin Sutter-Somm legten sie bereits Prüfungen in Rechtsgeschichte, Rechtssoziologie und Kriminologie ab. Die damit erworbenen ECTS-Punkte können sie sich später anrechnen lassen. stoc