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Plädoyer 03/2018
28.05.2018
Schon zu Beginn meines Jus-Studiums war für mich klar, dass ich meine universitäre Ausbildung in der Schweiz mit einem Semester im Ausland bereichern will. Mich reizte die Möglichkeit, in einer fremden Sprache zu studieren und ein anderes Rechtssystem näher kennenzulernen. Ich entschied mich für ein Austauschsemester an der University of Wollongong im australischen Bundesstaat New South Wales.
Dort besuche ich die Vorlesungen «Marine Res...
Schon zu Beginn meines Jus-Studiums war für mich klar, dass ich meine universitäre Ausbildung in der Schweiz mit einem Semester im Ausland bereichern will. Mich reizte die Möglichkeit, in einer fremden Sprache zu studieren und ein anderes Rechtssystem näher kennenzulernen. Ich entschied mich für ein Austauschsemester an der University of Wollongong im australischen Bundesstaat New South Wales.
Dort besuche ich die Vorlesungen «Marine Resources Law», «Environmental Law» und «Intellectual Property Law». Am interessantesten finde ich die Vorlesung «Marine Resources Law», in der es um die Nutzung und den Schutz der Meere geht. Behandelt werden nicht nur wichtige Regelwerke des Seerechts wie das Seerechtsübereinkommen der Vereinten Nationen, sondern auch aktuelle Themen wie beispielsweise die Überfischung, die Meeresverschmutzung oder die Auswirkungen der Klimaerwärmung auf das Great Barrier Reef. Neben der Analyse der einzelnen Problembereiche und der bereits bestehenden Gesetze und Richtlinien liegt der Fokus auf den Reformmöglichkeiten. Es geht also um die Frage, wie die jeweiligen Meeresressourcen besser geschützt werden können.
Die Arbeitsbelastung an der Uni ist – im Vergleich zum Studium in der Schweiz – auf das ganze Semester verteilt. Es geht nicht darum, am Ende des Semesters eine Prüfung zu absolvieren. Die Endnote setzt sich in der Regel aus der Unterrichtsbeteiligung (10 Prozent), einer Präsentation (10 bis 20 Prozent), einer Hausarbeit (30 Prozent) und einem Research-Essay (40 bis 50 Prozent) zusammen. Diese Verteilung widerspiegelt sich in der Art und Weise, wie die Vorlesungen gehalten werden: Der Unterricht ist sehr interaktiv und wird in einer Art offenen Diskussion geführt.
Mein Austauschsemester ist eine einmalige, äusserst bereichernde und persönlichkeitsprägende Erfahrung. Ich lerne ein fremdes Rechtssystem kennen, kann mein Englisch verbessern, einen interessanten Einblick in das Innenleben auf einem Universitätscampus erhalten, geniesse den kulturellen Austausch mit Australiern und Studenten aus aller Welt und knüpfe wertvolle Freundschaften. Alles Erfahrungen, die ich jedem Studenten und jeder Studentin weiterempfehlen würde.
Martina Zmeková, 26, hat ihren Bachelor of Law an der Universität Zürich absolviert. Anschliessend begann sie ihren Master of Law an der Universität Luzern und erweitert ihr Masterstudium mit einem Austauschsemester im Rahmen des Partnership-Programms an der University of Wollongong (Australien).