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Der emeritierte Berner Staatsrechtsprofessor Jörg Paul Müller zieht Parallelen zwischen der attischen Demokratie im 6. Jahrhundert v. Chr. und den Demokratien der Gegenwart. Er beschreibt, wie sich das alte Athen von Tyrannei und Oligarchie befreite und eine gleiche Beteiligung aller (männlichen und freien) Bürger zum obersten Prinzip erhob. Und wie bald Demagogie und Populismus Einzug hielten. Geschulte Redner gewannen Einfluss, es ging um Mehrheitsbeschaffung und rhetorisches Besiegen des Gegners statt um Austausch auf Augenhöhe und gemeinsames Suchen gerechter Lösungen – Probleme, die auch heute virulent sind.
Müller spricht sich für eine Stärkung des Dialogs aus, wie ihn der Philosoph Sokrates zu führen pflegte – und lässt zumindest vage anklingen, wie dies heute erfolgen könnte.
Jörg Paul Müller
Dialog als Lebensnerv der Demokratie
Schwabe Verlag, Basel 2021, 134 Seiten, Fr. 23.–
Bewertung: Historisch und philosophisch erhellend.
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