Die Autorin erörtert in ihrer Zürcher Dissertation eine der ganz zentralen Fragen des ­heutigen Strafprozesses fundiert, eigenständig und klug. Das Werk hält, was der Titel ­verspricht: Eine umfassende Auseinandersetzung mit den verfahrensrechtlichen Implika­tionen, denen sich die Gerichte bei der Würdigung von Gut­achten stellen müssen.

Der erste Teil des Buchs kritisiert die derzeitige dogmatische Einordnung von Gutachten. Sodann wird in einem ­zweiten Teil die Thematik «Gutachten und ­Wissenschaft» erörtert. Das Werk mündet schliesslich im Kern der Arbeit: «Gutachten und Richter». Dabei werden dem Leser nicht nur die Instrumente zur richterlichen Qualitätskontrolle aufgezeigt, es ­erfolgt auch ein ­Vergleich der Civil- und ­Common-Law-Rechtsordnungen.

Bewertung: Für alle mit dem Strafprozessrecht Befassten.

Jana Johanna Drzalic

Gutachten und Richter im Strafprozess 

Schulthess, Zürich/Basel/Genf 2021

352 Seiten, Fr. 79.–