Diese in der Reihe «Impulse zur praxisorientierten Rechtswissenschaft» erschienene Masterarbeit besteht aus drei Teilen: Einer ­befasst sich mit der Herkunft des schweizerischen Zivilprozessrechts, einer mit der Entwicklung der kantonalen und einer mit der Entwicklung der eidgenössischen Gesetzgebung.

Lesenswert ist vor allem der mittlere Teil. Auf 50 Seiten (zwei Seiten pro Kanton) zeichnet er die Entwicklungen auf. Die ­Leser erhalten einen Überblick über alle Kantone und erfahren eine Fülle von Details. Etwa, dass die erste Urner Prozessordnung 90 Paragrafen umfasste oder dass Parteien im Kanton Glarus nach gescheitertem Sühneversuch alle Urkunden innert acht Tagen bei der Kanzlei abgeben mussten. Eine grafische Übersicht zeigt gegenseitige und ausländische Einflüsse auf.

Bewertung: Lesenswert für an der Entwicklung des Zivil­prozessrechts Interessierte.

Andreas Callierotti

Herkunft und Entwicklung des schweizerischen ­Zivilprozessrechts

Schulthess, Zürich/Basel/Genf 2020, 202 Seiten, Fr. 88.–