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12.10.2022
Die Schweizerische Wettbewerbskommission (Weko) kann bei Kartellrechtsverstössen hohe Geldbussen verhängen. Das Kartellrecht hat sich daher zu einem zentralen Rechtsgebiet für Unternehmen entwickelt.
Der Basler Kommentar zum Kartellgesetz von Marc Amstutz und Mani Reinert ist in der zweiten Auflage erschienen und umfasst über 3000 Seiten. Es handelt sich wohl um das umfassendste Werk zum Kartellgesetz in der Schweiz. Hochspezialisierte Autoren aus Wissenschaft, Praxis und Behörden stellen die Praxis von Wettbewerbskommission und Gerichten teilweise sehr ausführlich dar. Sie erläutern ökonomische Grundlagen breit sowie kartellgesetzliche Vorschriften detailliert.
Demgegenüber steht als eine Art Standardwerk seit 2018 der Dike-Kommentar über Kartelle und andere Wettbewerbsbeschränkungen. Er umfasst knapp 2000 Seiten. Mitgewirkt haben Praktiker aus Anwaltschaft und Behörden sowie Dozenten von Hochschulen. Sie präsentieren praxisrelevante Lösungsansätze und gewährleisten so eine praktikable Anwendung des Kartellrechts. Dabei beachtet der Kommentar zwei aktuelle Brennpunkte des Wettbewerbsrechts besonders: die Missbrauchsaufsicht marktmächtiger Unternehmen und die Fusionskontrolle.
Sowohl der Basler als auch der Dike-Kommentar richten sich an Kartellgesetzexperten in der Advokatur, an Gerichten oder in der Wissenschaft. Zurzeit läuft die Vernehmlassung zu einer Teilrevision des Kartellgesetzes. Per Anfang 2022 wurde neu die «relative Marktmacht» im Schweizer Kartellgesetz eingeführt. Beide Kommentare decken diese Entwicklungen nicht vollständig ab. Wer den Dike-Kommentar bereits besitzt, braucht deshalb kaum zusätzliche Literatur zum Thema. Wer sich in diesem Jahr aber neu ein fundiertes Werk zum Kartellgesetz anschaffen möchte, hat nun zwei interessante, aktuelle und umfassende Alternativen zur Auswahl.
Marc Amstutz, Mani Reinert (Hrsg.)
Kartellgesetz, 2. Auflage
Helbing, Basel 2021, 3136 Seiten, Fr. 568.–
Roger Zäch, Ruth Arnet, Marino Baldi (Hrsg.)
Bundesgesetz über Kartelle und andere Wettbewerbsbeschränkungen
Dike, Zürich/St. Gallen 2018, 1920 Seiten, Fr. 428.–
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