Beim Bundesgericht sank die Zahl der gutgeheissenen Beschwerden einmal mehr. Die Ausgaben für unentgeltliche Rechtsvertretungen gingen zurück. Die Gesamtausgaben stiegen um 7 Millionen Franken.

Das Bundesgericht stockte am 1. Juli 2023 die Anzahl Richterstellen von 38 auf 40 auf. Die gestärkte Richterschar erledigte im vergangenen Jahr 7420 Fälle, 282 mehr als im Vorjahr. Ganz oder teilweise gutgeheissen wurden laut Geschäftsbericht nur 11,94 Prozent der Beschwerden. Das ist die tiefste Zahl der letzten zehn Jahre.

Pro Richter­stelle waren es durchschnittlich 190 Erledigungen, in den zehn Jahren davor waren es 204 Fälle. Das Gericht erledigte letztes Jahr 37 Prozent der Fälle in Einer­besetzung, 57 Prozent als Dreiergremium und 6 Prozent zu fünft. Nur 20 Fälle wurden öffentlich beraten. In den zehn Jahren davor waren es durchschnittlich 47. Seit dem Corona­jahr 2020 sank die Zahl der ­öffentlichen Urteilsberatungen deutlich.

Der Aufwand des Gerichts erhöhte sich im Jahr 2023 von 100 auf 107 Millionen Franken. Gegenüber dem Vorjahr sparte das Gericht bei der Informatik (1,9 statt 2,1 Millionen Franken Aufwand) und bei der unentgeltlichen Rechtsvertretung (745'000 statt 805'000 Franken).

Das Bundesverwaltungsgericht erledigte 6655 Verfahren – 212 mehr als im Jahr zuvor. Bei der Strafkammer des Bundesstrafgerichts waren es 57 Fälle, einer mehr als im Jahr zuvor. Bei der Beschwerdekammer des Bundesstrafgerichts gingen 575 Fälle ein – 618 wurden erledigt.