Punkto der pendenten Fälle pro 100 Einwohner stehen die Länder Schweden, Litauen und Bulgarien als Musterschüler in ­Europa da. Schlusslichter sind Zypern, Italien und Kroatien. 

Generell ist die Dauer der erstinstanzlichen Gerichtsverfahren in fast allen Mitgliedstaaten der EU seit 2010 zurückgegangen oder zumindest stabil geblieben. Dies geht aus dem «EU-Justizbarometer» der Europäischen Kommission hervor. Es gibt einen jährlichen Überblick über die Effizienz, die Qualität und die Unabhängigkeit der Justiz in den Mitgliedstaaten. Gegenüber den Vorjahren hat sich der Internetzugang zu Gerichtsurteilen verbessert. Besonders bei der höchstrichterlichen Rechtsprechung gab es Fortschritte. 19 Mitgliedstaaten publizieren nun alle Urteile in Zivil-, Handels- und Verwaltungssachen.

Das Justizbarometer gibt auch Aufschluss darüber, wie die Öffentlichkeit die Unabhängigkeit der Justiz einschätzt. Spitze sind Dänemark, Finnland und Irland. Am Ende liegen Bulgarien, die Slowakei und Kroatien.