Neu: Fachanwalt Strafrecht
Der Schweizerische Anwaltsverband (SAV) hat unter der Leitung von Niklaus Ruckstuhl das Programm für den Ausbildungskurs «Fachanwalt SAV Strafrecht» ausgearbeitet. Ruckstuhl ist Advokat, Titularprofessor für Strafprozessrecht an der Universität Basel, Richter am Kantonsgericht Baselland und Strafverteidiger einer Kanzlei in Allschwil BL. Der Lehrgang wird voraussichtlich im Oktober 2013 ausgeschrieben, beginnen soll der Kurs im August 2014. Bisher bietet der SAV die Ausbildung Fachanwalt in den Bereichen Arbeitsrecht, Erbrecht, Bau- und Immobilienrecht, Familienrecht, Haftpflicht- und Versicherungsrecht an. sz
Magerer Lohn für Praktikanten
Der Durchschnittslohn der Berner Fürsprecher-Praktikanten liegt bei gut 2000 Franken. Das ergab eine Umfrage des Vereins der Anwalts- und Notariatspraktikanten Bern. 52 von 400 Kanzleien beantworteten die Fragen. Der Lohn der Praktikanten liegt damit deutlich unter dem Existenzminimum. Dieser Missstand besteht seit langem: Im Jahr 2001 verdienten sie noch durchschnittlich 1300 Franken (plädoyer 3/2001).
Der Verein der Praktikanten hat jene elf Kanzleien, die brutto mindestens 2500 Franken pro Monat zahlen, mit dem Label «faire Entlöhnung» ausgezeichnet. Das Label «gute Arbeitsbedingungen» erhielten 19 von 31 Kanzleien. Massgebend ist dafür, ob ein Arbeitsvertrag abgeschlossen wird, ein reduziertes Pensum möglich ist, wie hoch die effektiv gearbeiteten Wochenstunden sind und welche Arbeiten die Praktikanten selbständig erledigen dürfen. rmb
Neuer Studiengang für Notare in Zürich
Ab dem Herbstsemester 2013 bietet die Universität Zürich erstmals einen Notariatsstudiengang an. Die Ausbildung mit Schwerpunkten im Notariats-, Grundbuch- und Konkurswesen richtet sich vor allem an Personen, die das Zürcher Notariatspatent erwerben oder in anderen Kantonen freiberuflich als Notar tätig sein wollen. Dozenten sind Professoren und praktisch tätige Notare.
Der Studiengang dauert vier Semester; Voraussetzung ist eine Immatrikulation an der Universität. Er umfasst 90 ECTS-Kreditpunkte. Der erste Studiengang ist bereits ausgebucht, eine Anmeldung für das Herbstsemester 2014 ist ab dem 1. Dezember 2013 möglich. Im Rahmen des Wahlpflichtpools ist eine Seminararbeit und eine Fallbearbeitung zu schreiben. rmb
Juristen finden einfacher einen Job
Verglichen mit anderen Hochschulabgängern haben Absolventen eines Jus-Studiums weniger Schwierigkeiten bei der Stellensuche. Das zeigen die kürzlich veröffentlichten Ergebnisse einer Befragung von Hochschulabsolventen des Abschlussjahres 2010 des Bundesamtes für Statistik. Untersucht wurden Berufseinstieg und Arbeitsbedingungen.
Rund 51 Prozent der Absolventen eines Master-Studiengangs in Geistes- und Sozialwissenschaften berichteten von Problemen bei der Stellensuche. Zum Vergleich: Naturwissenschaften 38 Prozent, Wirtschaft 37 Prozent, Rechtswissenschaften 27 Prozent sowie Medizin und Pharmazie 16 Prozent. Die Schwierigkeiten der Jus-Abgänger sind laut Selbsteinschätzung auf fehlende Berufserfahrung (73 Prozent), die Stellensituation (43 Prozent), die aktuelle Wirtschaftslage (36 Prozent) oder die gewählte Studienrichtung (24 Prozent) zurückzuführen (Mehrfachnennungen möglich).
Während von Absolventen anderer Studienrichtungen die Abschlussnoten nur selten als Problem genannt wurden (6 bis 13 Prozent), gaben 35 Prozent der Master-Absolventen der juristischen Fakultäten diesen Punkt als ein Hindernis bei der Stellensuche an. sz
Schweizer Unis wollen den Nachwuchs fördern
Die Universität Basel modernisiert ihr System der Professuren: Die Einteilung in Ordinariate und Extraordinariate wird abgelöst durch ein flexibleres Modell. In offener Ausschreibung werden Professuren künftig je nach Qualifikation auf Stufe Assistenzprofessur mit Tenure Track (also mit der Möglichkeit auf Beförderung nach einer Evaluation), Associate-Professur oder Professur besetzt. Alex Eberle, Vizerektor Entwicklung: «Mit dem neuen Modell wollen wir den Nachwuchs fördern und Jüngeren früher eine Chance geben.»
Auch die Universität Luzern hat kürzlich ihre entsprechende Verordnung revidiert. Ab August gibt es dort drei Hauptkategorien: ordentliche Professur, befristetes und unbefristes Extraordinariat, Assistenzprofessur mit und ohne Tenure Track. Gründe für die Revision waren die Verbesserung der Nachwuchsförderung und eine grössere finanzielle Flexibilität. Keine Neuerungen sind vorderhand in Zürich geplant – aber auch hier soll laut Auskunft von Beat Müller die Zahl der Assistenzprofessuren «markant» erhöht werden, «um Nachwuchskräften einen früheren Start in eine akademische Karriere zu ermöglichen».
Bern hat das neue Basler System «schon seit zwei Jahren», sagt Christoph Pappa, Generalsekretär der Universität Bern: Drei Stufen von Professuren, Stellen werden in der Regel «open rank» ausgeschrieben. ch
Auflagen machen Studenten das Leben schwer
Ein Wechsel der Universität nach dem Bachelor-Abschluss wird durch verschiedene Auflagen erschwert. Das geht aus einer Umfrage der Rektorenkonferenz der Schweizer Universitäten hervor. Die im Mai publizierte Studie zur Zulassungspraxis zum Master zeigt, dass sich 38 Prozent der Befragten mit Bachelor-Abschluss an einer anderen Schweizer Uni benachteiligt fühlen gegenüber Studenten, die das ganze Studium an einer einzigen Universität machen.
Der Grund: Die Studienzeit verlängert sich bei einem Wechsel durchschnittlich um ein Semester, der Stoff wird aber teilweise wiederholt. Die Studie kommt zum Schluss, dass der Wechsel zu einer andern Uni nach dem Bachelor zwar grundsätzlich gut funktioniert. Die Rektorenkonferenz hat die Universitäten dennoch aufgefordert, die Rahmenbedingungen zu verbessern. Die Auflagen an die Studenten sollen klar und nachvollziehbar formuliert werden, das Zulassungsverfahren sei zu vereinfachen und zu beschleunigen. rmb
Weniger schriftliche Arbeiten
Die Jus-Fakultät der Universität Zürich leidet unter der Last der Korrekturarbeiten, die aufgrund der Vielzahl an schriftlichen Prüfungen, Bachelor- und Master-Arbeiten anfällt. Sie beabsichtigt deshalb, ab dem kommenden Herbstsemester die Zahl und den Umfang der schriftlichen Arbeiten und damit die Korrekturlast der Professoren zu reduzieren. Auch andere Universitäten wie etwa Bern überprüfen mögliche Änderungen, haben jedoch noch nichts entschieden. jra