Vor 125 Jahren trat das SchKG in Kraft. Bereits 1869 legte ­Professor Andreas Heusler den ersten seiner drei Entwürfe eines Gesetzes «über Schuldbetreibung und Concurs» vor. Zehn Entwürfe und zwanzig Jahre später wurde die definitive Fassung vom Parlament und – nach ­einem Referendum – auch vom Volk knapp angenommen. 

Diese Materialiensammlung ­erschliesst den Entstehungsprozess. Sie zeigt, wie schwierig es war, das Vollstreckungsrecht zu vereinheitlichen. Vor allem stritten die Kantone darüber, ob in der ganzen Schweiz in Zukunft das Pfändungs-, das Konkursverfahren oder eine Mischform gelten soll. Luzern bekämpfte die Pfändung als «Übelstand». Für das Wallis war ein Gesetz mit dem Konkurs als einzigem Mittel der Betreibung «ein Gesetz, das gegen das Volk gemacht sei».  

Bewertung: Historische ­Fundgrube für SchKG-­Interessierte.

Schuldbetreibungsrecht
SchKG-Vereinigung (Hrsg.) 
Materialien zum Schuld­betreibungs- und Konkursrecht 1869–1889
Dike, Zürich/St. Gallen 2017, 842 Seiten, Fr. 178.–