Die beiden Harvard-Politologen legen ein ebenso fundiertes wie gemeinverständliches Essay vor. Im Kern gehen sie davon aus, dass im 20. Jahrhundert ­Demokratien meist durch einen Putsch, eine Revolution oder ­einen Krieg tendenziell spektakulär beseitigt wurden. Dem­gegenüber zerbröckeln Demokratien im 21. Jahrhundert eher oder werden von innen aus­gehöhlt. Kennzeichnend dafür ist, dass demokratisch gewählte ­Regierungen an demokratischen Spielregeln und Eckpfeilern der Demokratie ritzen. 

Illustriert wird die These hauptsächlich an den Veränderungen der demokratischen Rahmenbedingungen in den USA nach der Wahl von Donald Trump. Die Bestandesaufnahme wird am Ende durch ein kämpferisches Schlussplädoyer «Die Demokratie retten» abgerundet. 

Bewertung: Für eine politisch und staatsrechtlich interessierte Leserschaft.

Staatstheorie
Steven Levitsky, Daniel Ziblatt
Wie Demokratien sterben
DVA, München 2018,
320 Seiten, Fr. 30.90